Lehrer entspannt mit Tipps

Tipps für Lehrende:

Was für Schüler*innen puren Spaß und Erholung bedeutet, bedeutet für Lehrer*innen puren Stress. Man ist gerade erst angekommen, da entfacht schon der erste Streit über die Zimmeraufteilung. Deshalb kommen hier ein paar Tipps, wie eine Klassenfahrt auch für Lehrer*innen entspannt sein kann.

Tipp 1: Fragen Sie Ihre Schüler*innen nach ihren Wünschen für die Klassenfahrt. Wenn es keinen festen Lehrplan gibt, können Sie die Klassenfahrt so gestalten, dass jeder etwas davon hat. Und selbst wenn es einen vorgegebenen Plan gibt, bleibt Ihnen möglicherweise etwas Spielraum zur eigenen Gestaltung. Wenn die Programmpunkte den Schüler*innen gefallen, ist es unwahrscheinlicher, dass sie sich langweilen oder lustlos sind.

Tipp 2: Informieren Sie sich vor der Klassenfahrt über die Gegebenheiten vor Ort. Dazu gehört auch der Anfahrtsweg. Müssen Sie mehrere Stunden für die Anreise einplanen, überlegen Sie sich vor der Abfahrt wie sie Ihre Schüler*innen bei Laune halten. Informieren Sie sich, ob Sie in der Unterkunft allein sind oder ob noch andere Klassen Ihrer Schule oder von anderen Schulen da sein werden. Fremde Klassen können zu Streitereien oder aber auch zu neuen Freundschaften führen. Planen Sie die Zimmerverteilung so, dass Ihr eigenes Zimmer möglichst in der Nähe der Zimmer der Schüler*innen liegt. So können Sie sie auch nachts im Auge behalten und wenn nötig, für Ruhe sorgen. Informieren Sie sich auch über die Umgebung Ihrer Unterkunft. Wie weit ist es zur Bushaltestelle? Wie weit bis zum nächsten Supermarkt? Ist es den Schüler*innen möglich, Geschäfte oder Restaurants selbstständig zu erreichen? Sie sollten außerdem im Blick behalten, was Ihre Schüler*innen in den Geschäften kaufen bzw. dass sie keine Dinge kaufen, die auf der Klassenfahrt verboten sind.

Tipp 3: Handys sind aus der heutigen Zeit kaum noch wegzudenken. Überlegen Sie sich daher vor der Klassenfahrt, wie Sie den Medienkonsum einschränken wollen. Denn niemand nimmt etwas von der Klassenfahrt mit, wenn alle die ganze Zeit nur auf ihr Smartphone starren. Sie könnten mit Ihren Schüler*innen zum Beispiel vereinbaren, dass sie ihr Handy nur in der Freizeit nutzen dürfen. Oder Sie erlauben auch das Fotografieren mit dem Handy, damit niemand zusätzlich einen Fotoapparat mitnehmen muss. Bei gemeinsamen Gruppenaktivitäten, Museumsbesuchen oder während des Essens ist das Handy dann Tabu. Wichtig ist, dass Sie selbst auch versuchen, sich so gut wie möglich an Ihre eigenen Regeln zu halten.

Tipp 4: Um Stress und Streitereien direkt nach der Anreise zu vermeiden, informieren Sie sich bereits vorab, wie die Bettenaufteilung in den Zimmern ist. Besprechen Sie dann mit den Schüler*innen gemeinsam, wer in welchem Zimmer schläft. Lassen Sie die Schüler Vorschläge machen. Sie müssen diese Vorschläge nicht in die Tat umsetzen, wenn Sie vorher schon bemerken, dass einige Schüler*innen nicht zusammen in ein Zimmer passen. Beachten Sie, dass Mädchen und Jungen in getrennten Zimmern schlafen und dass niemand übrigbleibt und allein in einem Zimmer schlafen muss. Bereiten Sie Ihre Schüler*innen auch darauf vor, dass sich die Zimmeraufteilung vor Ort ändern könnte, etwa weil die Betten doch anders aufgeteilt sind oder weil Sie während der Reise bemerken, dass einige Schüler*innen ständig in Streit geraten oder es zusammen nicht schaffen, die Nachtruhe einzuhalten. Notieren Sie sich, wer in welchem Zimmer schläft. Wenn die Schüler*innen erstmal merken, dass Sie den Überblick verloren haben, werden sie nach Lust und Laune die Zimmer wechseln.

Tipp 5: Achten Sie darauf, dass Sie Ihre Schüler*innen nicht mit zu vielen Programmpunkten überfordern und ihnen keine Freizeit lassen. Planen sie mindestens eine halbe Stunde Freizeit nach dem Essen und nach Programmpunkten ein. Vor der Nachtruhe sollten die Schüler*innen noch einmal rund eine Stunde Freizeit haben. Dadurch werden Ihre Schüler*innen weniger genervt sein und mehr Motivation aufbringen.

Tipp 6: Die Nachtruhe kann Ihnen viel abverlangen und Sie wenig schlafen lassen. Schüler*innen nutzen die Nacht gerne als zusätzliche Freizeit und merken dabei gar nicht, wie laut sie eigentlich sind. Um die Nachtruhe am besten durchzusetzen, sollten Sie schon bei der Zimmeraufteilung richtig planen. Während Ihr eigenes Zimmer möglichst nah an denen Ihrer Schüler*innen liegen sollte, sollten die Zimmer der Jungen so weit wie irgendwie möglich von denen der Mädchen entfernt liegen. Auch Schüler, die sich untereinander nicht gut verstehen, sollten möglichst weit voneinander entfernt schlafen. Um die Nachtruhe einzuleiten, können Sie die sogenannte „Drei-Runden-Strategie“ anwenden.

In der ersten Runde schauen Sie, ob alle Schüler*innen in ihren Zimmern sind, und zwar in den richtigen Zimmern.

In der zweiten Runde weisen Sie die Schüler*innen darauf hin, dass sie das Licht ausschalten sollen und sich nur noch leise unterhalten dürfen.  

Die dritte Runde drehen Sie etwa eine Stunde nach der zweiten. Überprüfen Sie, ob die Schüler*innen schlafen. Seien Sie dabei auf jeden Fall leise, um die Schüler*innen nicht zu wecken. Lauschen Sie gegebenenfalls nur an der Tür.

Sollte es dennoch zu Störungen der Nachtruhe kommen, erklären Sie den Schüler*innen klar, was Sie davon halten. Drohen Sie den Schüler*innen zur Not auch mit einem Anruf bei den Eltern. Meistens kehrt dann schon Ruhe ein.

Nutzen Sie diese Tipps auf Ihrer nächsten Klassenfahrt und Sie werden sehen, wie entspannt so eine Reise sein kann.

 

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