„Das Wandern ist des Müllers Lust“, so beginnt ein bekanntes Gedicht von Wilhelm Müller. Und auch du solltest Lust zum Wandern entwickeln, denn Wandern bietet so viel mehr als nur das bloße Vorankommen. Du kannst einen Tagesausflug machen, eine Reise, währenddessen du immer vom gleichen Ort aus startest oder du buchst dir verschiedene Unterkünfte und wanderst von einer zur nächsten. Ganz egal, für was du dich entscheidest, du wirst jede Menge erleben.

Was du zum Wandern mitnehmen solltest:

  Wanderschuhe: Gehst du nur selten wandern oder wanderst nur kurze Strecken, lohnen sich Wanderschuhe für dich vielleicht nicht. Das musst du selbst entscheiden. Solltest du dir welche zulegen, achte darauf, dass sie nicht zu eng sind und du gut in ihnen laufen kannst. Einige Geschäfte bieten Wege mit unterschiedlichen Untergründen an, auf denen du deine Schuhe ausprobieren kannst. Die Schuhe sollten auf jeden Fall bis über deinen Knöchel reichen, um ihn zu stabilisieren, solltest du umknicken.

  Passende Kleidung: Informiere dich über das Wetter und nehme dementsprechend passende Kleidung mit. Bedenke, dass es in den Bergen schnell zu einem Wetterumschwung kommen kann. Ebenso kann es sich in höheren Lagen kälter anfühlen, etwa weil es windiger ist. Vielleicht hast du eine Jacke mit herausnehmbarer Innenjacke.

  Regenkleidung: Wenn du länger unterwegs bist, oder in den Bergen, kann das Wetter schnell umschlagen. Nimm daher eine Regenjacke mit. Du kannst sie dir um die Hüfte binden, solange du sie nicht benötigst. Wenn du von Unterkunft zu Unterkunft wanderst, musst du damit rechnen, dass das Wetter mal einen ganzen Tag schlecht ist. Hier kann eine Regenhose hilfreich sein. Auf Gummistiefel solltest du verzichten, da sie dir keinen Halt beim Wandern geben. Ein Regenschirm kann hilfreich sein, er kann aber auch stören. Überlege dir daher vorher, ob du einen mitnehmen möchtest oder ob es auch deine Kapuze tut.

  Rucksack: Ein Rucksack erweist sich als praktisch, wenn du nicht alles in deinen Jackentaschen verstauen kannst. Gerade auf längeren Wandertouren solltest du einen Rucksack dabeihaben, in den du Proviant und andere wichtige Dinge packen kannst.

  Wanderstöcke: Wanderstöcke können dir zusätzlichen Halt geben, gerade bei steilen Strecken und du kannst dich etwas auf ihnen abstützen. Wenn du dir nicht sicher bist, ob du sie wirklich benötigst, probiere es erst mit einem normalen Ast aus. Achte darauf, dass der Ast dick genug ist und nicht direkt durchbricht. Eventuell musst du ihn etwas bearbeiten, um ihn als Wanderstock nutzen zu können.

  Karte/Kompass: Solltest du dich in der Region nicht zu 100 Prozent auskennen, können eine Karte und ein Kompass dich davor bewahren, dass du dich verläufst. Solltest du in einem Touristengebiet wandern, sind die beliebtesten Wanderrouten meistens ausgeschildert. Dann kannst du einfach den Wegweisern folgen, ohne dass du erst den richtigen Umgang mit Karte und Kompass lernen musst.

  Proviant: Gerade bei längeren Wanderungen solltest du dir etwas zu essen und zu trinken mitnehmen. Das muss nichts Aufwendiges sein. Packe einfach das ein, was dir schmeckt. Im Sommer solltest du mehr zu trinken mitnehmen, da du durchs Schwitzen mehr Flüssigkeit verlierst. Selbst wenn du weißt, dass es an der Strecke Restaurants gibt, solltest du etwas dabeihaben, da es immer mal sein kann, dass ein Restaurant unerwartet geschlossen hat oder du es gar nicht so weit schaffst und unterwegs Hunger oder Durst bekommst.

  Weitere wichtige Dinge: Fernglas, Erste-Hilfe-Set (gerade bei längeren Wanderungen oder in abgeschiedenen Regionen), GPS-Gerät, Taschenlampe und Feuerzeug (falls deine Wanderung länger dauert als geplant), Taschenmesser, Sonnencreme, Fotoapparat (für Erinnerungen an deine Wanderung), Taschentücher

Tipps für deine Wanderung:

  Wähle die richtige Wanderroute: Die Wahl deiner Route solltest du von deiner körperlichen Fitness, dem Wetter und der Helligkeit abhängig machen. Bedenke, dass es im Herbst und Winter früher dunkel wird. Plane auch Zeit für Pausen mit ein. Wanderst du von einer Unterkunft zur nächsten, hast du möglicherweise nicht so viel oder gar keine Auswahl, welche Route du nimmst. Bedenke dies schon bei der Buchung. Solltest du noch nie gewandert sein oder nicht allzu fit sein, plane deine Route in der Nähe von Straßen mit Verkehrsanbindung. So kannst du im Notfall mit dem Bus fahren oder dir ein Taxi rufen.

  Nimm ausreichend Wasser mit: Gerade an heißen Tagen solltest du zwei bis drei Liter dabeihaben. Mache regelmäßig Pausen und trinke etwas, so kannst du vermeiden, dass dir schwindlig wird oder du im schlimmsten Fall sogar zusammenbrichst.

  Beobachte das Wetter: Auch wenn du vor deiner Wanderung den Wetterbericht studiert hast, kann sich das Wetter ändern. Sollte es bereits am Morgen neblig sein, verschiebe deine Wanderung. Warte auf jeden Fall bis der Nebel sich aufgelöst hat, andernfalls könntest du die Orientierung verlieren. Ziehen dunkle Wolken am Himmel auf und du hörst es donnern oder siehst Blitze, solltest du dir schnellstmöglich einen Unterschlupf suchen. Solltest du dich in der Nähe einer Stadt oder einer Berghütte befinden, versuche sie so schnell wie möglich zu erreichen. Auch in einer Höhle kannst du Schutz finden, genauso wie unter einer Brücke. Im Wald oder auf Berggipfeln bist du nicht sicher. Vertraue auch nicht dem Sprichwort „Buchen soll man suchen, vor Eichen soll man weichen“. Dem Blitz ist es egal, von welcher Sorte der Baum ist, in den er einschlägt. Solltest du keinen geeigneten Unterschlupf finden, hocke dich in eine Mulde und mache dich so klein wie möglich. Lege dich nicht flach auf den Boden. Versuche, dich bei einem Gewitter nicht mit einem Regenschirm vor Regen zu schützen und trenne dich auch von deinen Wanderstöcken.

  Gruppen sollten zusammenbleiben: Solltest du Teil einer Gruppe sein, achte darauf, die anderen nicht zu verlieren. Auch wenn du gerne schneller wandern möchtest oder ihr euch gestritten habt, solltet ihr zusammenbleiben. Andernfalls kann es zu einer Suchaktion kommen, bei der im schlimmsten Fall auch Rettungskräfte gebunden werden, nur weil du keine Lust mehr hattest mit den anderen zu wandern.

  Achte auf die Natur: Zertritt nicht mit Absicht Pflanzen und nimm deinen Müll mit. Hinterlasse die Natur so, wie du sie vorgefunden hast.

  Sicherheit: Auch wenn du einfach mal abschalten möchtest, solltest du ein Handy für den Notfall dabeihaben. Es kann hilfreich sein, wenn du dich verläufst oder dich verletzt. Jedoch musst du damit rechnen, dass du nicht überall Empfang hast. Außerdem solltest du vor deiner Wanderung jemanden darüber informieren, wo du lang wanderst und wann du planst zurück zu sein. So gibt es jemanden, der im Notfall eine Suche nach dir startet. Gib keine bestimmte Uhrzeit an, zu der du zurück sein möchtest, sondern lieber einen Zeitraum. So macht sich die Person nicht direkt Sorgen, wenn du dich etwas verspätest.

Vorteile des Wanderns im Vergleich zu anderen Fortbewegungsmitteln:

  Du entdeckst deine Umgebung langsamer und kannst sie mehr genießen. Bleibe einfach stehen, wenn dir danach ist.

  Du bist draußen. Fährst du mit dem Auto oder dem Bus, so kann die Luft stickig sein und selbst ein offenes Fenster ersetzt nicht die Wahrnehmung, die du beim Wandern hast.

  Du erreichst Orte, die du anders nicht erreichen kannst. Gerade in steilen Gebieten oder Gebirgen sind viele Orte auch nicht mit dem Fahrrad zu erreichen.

  Wandern ist gesund. Du treibst Sport. Beim Wandern stärkst du verschiedene Bereiche deines Körpers, wie etwa deine Muskulatur oder deine Wirbelsäule.

  Auch für deine mentale Gesundheit kann Wandern helfen. Durch das Wandern bekommst du bessere Laune, was dich von Depressionen und ähnlichem ablenken kann.

  Wandern befreit dich von Stress. Die Ruhe der Natur hilft dir dabei.

  Wandern ist, bis auf die Ausrüstung, vollkommen kostenlos.

  Beim Wandern kannst du Zeit mit deiner Familie oder deinen Freunden verbringen und ihr könnt jede Menge Spaß haben. 

Beliebte Wanderrouten in Deutschland:

  Basteibrücke: Von der Basteibrücke in der Sächsischen Schweiz hast du einen hervorragenden Blick.

  Harz: Wandere entlang der Route der Brockenbahn auf den Brocken. Du kannst auch nur eine Teilstrecke wandern. Der Rückweg kann Teil deiner Wanderung sein oder du fährst mit der Brockenbahn, einer Schmalspurbahn, zurück. Auch der Harzer-Hexen-Stieg bietet Sehenswertes.

  Heidschnuckenweg: Der Heidschnuckenweg führt direkt durch die Lüneburger Heide. Hier wanderst du durch Heideflächen und Moore. Plane deine Wanderung im Spätsommer, dann blüht die Heide in einem kräftigen Lila.

  Höhenweg Rennsteig: Diese Route führt dich durch den Thüringer Wald. Hier kannst du Burgen und Schlösser bewundern und deinen Blick über Blumenwiesen hinab in die Täler schweifen lassen.

  Eifelsteig: Wandere durch die Eifel und durch die Vulkaneifel. Hier gibt es echte Vulkane, mitten in Deutschland. Sie gelten jedoch als erloschen, da sie seit einer langen Zeit nicht mehr ausgebrochen sind. Auch Wasserfälle gibt es zu entdecken und du kannst über eine 30 Meter lange Hängebrücke wandern. Du kennst Gerolstein bestimmt von der Getränkemarke Gerolsteiner, hier kannst du die Mühlsteinhöhlen von Gerolstein bestaunen.

      Altmühltal-Panoramaweg: Diese Wanderroute findet sich in Bayern. Hier gibt es von allem etwas. Felslandschaften, aber auch Wälder und sogar Wachholderheiden. Auch historische Städte aus der Zeit der Römer und Kelten sind Teil der Strecke, genauso wie Burgen und Schlösser.

Wie du siehst, bietet Wandern dir viele verschiedene Eindrücke. Also worauf wartest du. Plane noch heute deine Wanderreise.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte gib eine gültige E-Mail-Adresse ein.
Sie müssen den Bedingungen zustimmen, um fortzufahren.

Menü